Aussetzer bei HD-Aufnahmen

    • Aussetzer bei HD-Aufnahmen

      Guten Tag,

      für das oben genannte Thema hätte ich eine Lösung anzubieten, die ich in kompakter Form trotz wochenlanger Recherchen weder hier im Forum noch im Web beschrieben gefunden habe. Ich würde mich freuen, wenn meine Hinweise dem einen oder anderen weiterhälfen, weil ich in diesem Forum oft genug schon selber Hilfe gefunden habe und ich seit zwei Jahren treuer Newnigma2-Nutzer bin. Deshalb allen, besonders natürlich denen, die dieses tolle Image pflegen und weiterentwickeln, einen herzlichen Dank!

      Wem meine Tipps weder neu noch nützlich erscheinen, möge nachsichtig schweigen; vielleicht gibt es ja doch jemanden, dem's hilft.

      Problem: Bei fast allen HD-Aufnahmen kommt es unregelmäßig zu Bild- und Tonaussetzern mit Verpixelungen und Artefakten.

      Ursache: Bei 4K-Festplatten kann ein falsches Alignment die Leistung der Festplatte so stark mindern, dass sie mit der Verarbeitung des Datenstroms nicht nachkommt und Aussetzer die Folge sind. Dieses Problem tritt nach meinem Erkenntnisstand auf, wenn man eine 4K-Festplatte in der Dreambox selbst oder mit einem älteren Betriebssystem initialisiert, d. h. formatiert, weil die Sektorengrenzen falsch gesetzt werden.

      Lösung: Festplatte zuerst mit Win7 vorformatieren (NTFS) und dann in der Dreambox initialisieren (dann wird als Ext3 formatiert, dabei bleibt angeblich das richtige Alignment erhalten) oder - so habe ich es gemacht - einem aktuellen Linux (z. B. Ubuntu, auch als Live-System von CD/DVD) mit Gparted (der normale Festplattenmanager von Ubuntu kann's nicht, gibt aber immerhin eine Meldung aus, dass das Alignment nicht stimmt) in Ext3 formatieren und so unverändert in der Dreambox verwenden.

      Lösungsweg (um andere Ursachen ausschließen zu können):
      Zuerst habe ich an Empfangsprobleme der Sat-Anlage gedacht; das ist freilich ein weites Feld. Was mir den Blick auf die eigentliche Ursache des Problems lange verstellt hat, war der Umstand, dass Empfangsstörungen durch Unwetter, Hagel, Starkregen, Blitz bei einer Sat-Anlage unvermeidlich sind und im vergangenen Sommer häufig vorkamen. Irgendwann ist mir jedoch aufgefallen, dass die Aufzeichnungen immer noch gestört sind, obwohl es längst keine Unwetter mehr gab. Weil der ganze Empfangsweg von der Schüssel über den Sat-Verteiler bis zur Box nur schwer zu überprüfen ist, habe ich mir folgendes überlegt: Wenn man eine TV-Sendung "live" bei der Ausstrahlung ganz gesehen hat und keine Störungen aufgetreten sind, die Aufzeichnung aber Störungen enthält, kann man wohl den Empfangsweg als Ursachenkomplex ausschließen. Wer nicht zweimal das Gleiche sehen will, jagt die Aufzeichnung durch den TS-Doctor, der findet alle Fehler zuverlässig und meldet sie. Möglich ist auch, eine Sendung simultan doppelt aufzunehmen und beide Aufnahmen zu vergleichen; sind Fehler enthalten und an den gleichen Stellen, spricht das für den Empfangsweg als Ursache, sind die Fehler verschieden verteilt, liegt es wohl an der Aufzeichnung, also an der Festplatte. Letzteres war bei mir der Fall.
      Damit ist man einen Schritt weiter, hat aber immer noch verschiedene Möglichkeiten als Fehlerquelle zu bedenken und schrittweise auszuschließen:
      1. Ist die Festplatte defekt? Die Überprüfung der SMART-Werte gibt darüber Aufschluss. In meinem Falle keine Hinweise auf einen Defekt.
      2. Ist die Festplatte prinzipiell für den Betrieb in der Dreambox ungeeignet, warum auch immer? Schwierig zu entscheiden, weil die Meinungen darüber häufig weit auseinandergehen und sich selten konkrete Hinweise verdichten. In meinem Fall geht es um eine Samsung Spinpoint MT2 1000GB, SATA II (HM100UI), für die ich mich entschieden habe, weil sie klein, sehr leise, sparsam im Stromverbrauch, ausreichend groß ist und zudem kaum handwarm wird. Laut Tests erreicht sie Datenraten von 40-90 MB/sec; das sollte eigentlich für den Datenstrom in einer Dreambox allemal genügen, denn selbst eine HD-Aufnahme hat maximal 2,5 MB/sec an Daten; drei aufnehmen und parallel eine schauen sollte also mit 10 MB/sec keine moderne Festplatte überfordern, wenn nicht eine spezielle Unverträglichkeit vorliegt.
      3. U. a. in diesem Forum fand ich den Hinweis, dass das Dateisystem Ext3, das in der Dreambox standardmäßig verwendet wird, durch das Journaling zwar sehr sicher sei, aber in Grenzsituationen eine Festplatte schon mal überfordern könne (speziell dann, wenn man während laufender Aufnahme alte Aufzeichnungen löscht). Empfohlen wurde, auf Ext2 umzustellen, was nicht einmal eine Neuformatierung erfordere, weil es bis auf das Journaling mit Ext3 gleich und daher kompatibel sei. Man könne das durch entsprechende Änderung in der fstab bzw. durch eine Reihe von Telnet-Kommandos an die Box vornehmen. Meine Versuche endeten im Nirwana bzw. in einem Fiasko: Die fstab enthält bei mir keinen Eintrag "Ext3", den man durch "Ext2" ersetzen hätte können; der andere Lösungsvorschlag, obwohl ich alle Telnet-Kommandos ohne Fehlermeldungen durchführen konnte und scheinbar die Umstellung auf Ext2 problemlos funktionierte, sorgte bei der nächsten Aufnahme zu einem Abbruch, weil angeblich die Festplatte voll sei, was sie aber eigentlich nur zu einem Drittel war. Die alten Aufzeichnungen waren nicht mehr auffindbar, die abgebrochene neue nicht vernünftig abspielbar. Also machte ich einen Schnitt und initialisierte die Festplattte in der Box neu, mit dem Ergebnis, dass die Box bei Hochfahren in einer Greenscreen-Schleife landete, aus der es nur den Ausweg einer kompletten Neuinstallation von Newnigma2 gab. Zum Glück hatte ich vorher alle Aufnahmen von der Festplatte und die Einstellungen der Dreambox gesichert, so dass sich der GAU in Grenzen hielt und in einer halben Stunde die Box wieder lief.
      Den letztlich entscheidenen Hinweis lieferte mir ein Beitrag in der c't 25/2011, S. 174 über "Festplatten mit 4k-Sektoren". Die Überprüfung der Festplatte unter Ubuntu ergab tatsächlich ein falsches Alignment, dass sich mit Gparted problemlos beheben ließ.

      Ergebnis:
      Die Festplatte wurde von der DBox so wie von Gparted formatiert angenommen und hat seitdem alle Härtetests bestanden: vier Aufnahmen gleichzeitig, eine weitere ansehen und dabei mit 128-facher Geschwindigkeit vor- und zurückspulen und sogar löschen während laufenden Aufnahmen ohne jegliche Störungen, dabei noch leiser als vorher (klar, viel weniger Lese- und Schreibzugriffe als mit Misalignment) - einfach meine beste Dreambox aller Zeiten. Den größten Anteil daran hat freilich das Newnigma2-Image der DM8000 in der neuesten Version, wie immer ausgereift, durchdacht und zuverlässig!

      In diesem Sinne wünsche ich allen Dreambox- und Newnigma2-Fans einen guten Rutsch ins neue Jahr!
      klds
    • Hi,

      also erstens mal würde ich niemanden ext2 empfehlen, denn der Datenverlust ist garantiert.
      Dann kommt das aktuelle E2 mit ext2 gar nicht zurecht und das Laufwerk lässt sich nicht über das GUI einhängen.

      Dann gibt es hier ein Festplatten FAQ wo die 4k Sektoren Problematik beschrieben ist und auch erklärt wird wie man diese Festplatten richtig partitioniert: Festplatten initialisierung / Probleme

      Und letzten Endes sollte Enigma2 alle 4k Festplatten seit geraumer Zeit automatisch ausgerichtet auf die 4k Sektoren Grenze partitionieren.

      Den Commit kann ich dir leider nicht mehr zeigen da das Enigma2 GIT ja geschlossen ist.