NAS offline = Aufnahme wird in den Flash geschrieben = Image kaputt

    • NAS offline = Aufnahme wird in den Flash geschrieben = Image kaputt

      Hier in der Gegend gibt es in letzter Zeit leider häufiger Stromausfälle. Das allein wäre noch kein Problem, wären da nicht im Nachgang die unterschiedlichen Boot-Zeiten von Dreambox und NAS. Die Dreambox bootet sofort munter drauf los, sobald Strom wieder da ist. Das NAS tut genau das nicht. Um das NAS wieder zu starten, muss ich erst hingehen und manuell auf den Einschaltknopf drücken. Je nachdem, wo ich gerade bin und was ich gerade tue (schlafen, arbeiten, ...), kann das schon mal ein paar Stunden dauern. In dieser Zeit ist die Dreambox dann aktiv, kann aber logischerweise den normalerweise für Aufnahmen genutzten NFS-Mount nicht einbinden. Soweit, so erwartbar und bis hier hin auch gar kein Problem. Das eigentlich Problem kommt dann erst im weiteren Verlauf dadurch zustande, dass ich täglich mehrere Timer habe, von denen dann meistens einer in diesem Zeitraum aktiv wird. Eigentlich müsste die Aufnahme an diesem Punk sofort fehlschlagen. Leider tut sie das aber nicht. Stattdessen wird die Aufnahme in den internen Flash-Speicher geschrieben, bis dieser voll ist, was dann in weiterer Folge spätestens beim nächsten Neustart einen Greenscreen verursacht, weil wichtige Systemdaten mangels Speicherplatz nicht mehr geschrieben werden können. :doh:

      Das Szenario ist mir jetzt schon drei mal passiert. Das Fehlerbild ist jedes mal das gleiche: Ich folge dieser Anleitung (Danke @Fred Bogus Trumper!) und kann zuerst bestätigen: Ja, der Speicher ist zu 100 % gefüllt. Wie in der Anleitung beschrieben, mounte ich dann den Flash nochmals nach /tmp/flash und suche dort nach Dateien, die größer sind als 10 MB. Als Resultat finde ich dann eine 475 MB große .ts Datei im Pfad /tmp/flash/media/aufnahme. Das ergibt Sinn, /media/aufnahme ist der NFS-Mountpunkt, wo normalerweise der Ordner von NAS eingebunden wird. Etwas seltsam ist nur, dass ich wirklich ausschließlich über diesen zweiten Mountpunkt an die Datei ran komme. Wenn das NAS offline ist und ich versuche, mittels cd /media/aufnahme in den Ordner zu wechseln, kommt die Meldung No such file or directory zurück. Probiere ich das gleiche per FTP, sehe ich den Ordner, kann ihn aber nicht öffnen. Wenn ich drauf klicke, passiert einfach nichts. Anders ist es natürlich, wenn das NAS wieder online ist. Dann lässt sich das Ordner sowohl per SSH als auch per FTP öffnen, zeigt dann aber den Inhalt des NAS. Zurück im Ordner /tmp/flash/media/aufnahme, kann ich die .ts Datei löschen und hinterher mittels df -h / bestätigen, dass der Flash dann nur noch zu 52 % belegt ist. Also wieder Normalzustand. Leider ist der Fehler damit noch immer nicht vollständig behoben, weil vorher ein paar wichtige Systemdateien offensichtlich dauerhaft verschwunden sind. Logdaten sagen unter anderem, dass z.B. satellites.xml nicht gefunden werden kann. Mit dieser und mehreren weiteren fehlen Systemdateien bleibt es bei Greenscreens. Die endgültige "Lösung" meines Problems ist dann ein Backup-Image, welches ich glücklicherweise vorher erstellt hatte, neu zu flashen.

      Mit dem wiederhergestellten Backup läuft die Box dann wunderbar über Wochen und Monate hinweg. Bis zum nächsten Stromausfall, mit dem dann alles wieder von vorne losgeht. Natürlich könnte ich jetzt jedes mal neu flashen und es damit gut sein lassen. Aber finde das schon etwas fraglich und eher suboptimal, immer sofort mit der Holzhammer-Methode alles platt zu machen. Fände es besser, den Fehler von vornherein zu verhindern und einfach die Aufnahme direkt von Anfang an fehlschlange zu lassen.


      tl;dr: Wie kann ich verhindern, dass Timer-Aufnahmen im Flash-Speicher landen, wenn ein NFS-Mount nicht eingebunden werden kann, weil der dazugehörige Server offline ist?

      Meine Dreambox ist eine DM920UHD mit aktuellem Newnigma2 Image.
    • Eine praktische Lösung wäre, einen internen Datenspeicher zu verbauen (z.B. eine preiswerte SSD mit 500 GB oder 1 TB), diesen als Standard-Aufnahme-Medium zu verwenden und von dort dann auf das NAS (automatisiert) zu verschieben. Die Kosten halten sich in Grenzen, die Fehleranfälligkeit sinkt und Komforteinbußen gibt es auch nicht.
    • Fred Bogus Trumper schrieb:

      wie mountest du das NAS? Wwie sehen die automounts.xml, fstab und Aufnahmepfade aus?

      Quellcode

      1. root@dm920:~$ cat /etc/enigma2/automounts.xml
      2. <?xml version="1.0" encoding="UTF-8"?>
      3. <mountmanager>
      4. <nfs>
      5. <mount>
      6. <active>True</active>
      7. <hdd_replacement>False</hdd_replacement>
      8. <ip>192.168.8.13</ip>
      9. <sharename>aufnahme</sharename>
      10. <sharedir>/Dreambox</sharedir>
      11. <options>rw,nolock,tcp</options>
      12. </mount>
      13. </nfs>
      14. </mountmanager>
      15. root@dm920:~$ grep nfs /etc/fstab
      16. 192.168.8.13:/Dreambox /media/aufnahme nfs x-systemd.automount,retrans=1,tc p,noauto,wsize=8192,x-systemd.idle-timeout=60,retry=0,nolock,rw,x-systemd.device -timeout=15,timeo=2,x-systemd.mount-timeout=15,rsize=8192,soft,nofail 0 0
      17. root@dm920:~$
      Alles anzeigen

      Joey schrieb:

      Eine praktische Lösung wäre, einen internen Datenspeicher zu verbauen
      Hmm, könnte man natürlich machen, aber scheint mir schon eher eine Notlösung zu sein. Vielleicht mache ich das irgendwann, wenn es gar nicht anders geht. Würde jetzt allerdings erst mal primär versuchen, das mit Software zu lösen. Ich denke, das ist in dem Fall eleganter. Ist ja auch nur ein relativ kleines und klar abgrenzbares Problem. So lange es keine Stromausfälle gibt, läuft das System absolut zuverlässig und stabil.
    • OK, die Mountoptionen sehen gut aus, aber ich lag mit meiner Vermutung richtig, dass du direkt in den mountpoint aufnimmst und nicht in einen Unterordner des nfs shares
      Deine Aufnahmen landen immer in /media/aufnahme - egal ob das NAS gemountet ist oder nicht. Falls nicht landen die Aufnahmen im Flash.


      Wenn du jetzt in einen Unterordner des NFS shares aufnimmst, gibt es eine Fehlermeldung wenn das NAS nicht gemoutet ist und die Aufnahme dürfte nicht in den flash gehen

      d.h.
      - am NAS im Ordner "Dreambox" z.B. den Ordner "movie" erstellen und dorthin alle Aufnahmen verschieben, das sollte schnell erledigt sein

      - auf der Dreambox die Aufnahmepfade auf "/media/aufnahmen/movie" änden und dort hin aufnehmen.

      Wenn das NAS nicht gemountet ist, gibt es den Ordner /media/aufnahmen/movie nicht und dann sollte die Aufnahme abbrechen, weil der Aufnahmeordner nicht gefunden wird.


      Wenn das nicht klappen sollten, hätte vielleicht noch einen anderen "workaround" - aber den müsste ich noch testen.
      Gruß Fred

      Die Dreambox ist tot, es lebe die Dreambox

    • Im BIOS von meinem NAS Mainboard lässt sich folgendes einstellen.

      Nach einem Stromausfall kann das Mainboard-BIOS so konfiguriert werden, dass es sich automatisch wieder einschaltet, indem man im
      BIOS-Setup die Option "Restore on AC/Power Loss" oder ähnlich benannte
      Einstellungen (z.B. "Power On" oder "Power On by RTC") anpasst und die
      gewünschte Startzeit (bei RTC) festlegt.


      und zur Not gibt es auch noch sowas :
      pollin.de/p/bluewalker-usv-vi-…l-basic-600va-360w-704440
    • Es gab in alle fälle mal was, das wenn der Speicher Ort eine bestimmte Größe nicht erreichte, das Aufnahme verweigert worden ist.
      Ob es jetzt von GP ist oder sogar von Dream, das kann ich jetzt nicht mehr sagen.

      Kleines Überprüfung Beispiele könnte schon so durchgeführt werden.
      df -h /dev/sda1 | grep [0-9]% | tr -s " " | cut -d " " -f 4

      Aber sicher gibt es da auch bessere Wege.
      IHAD Teammember
    • Fred Bogus Trumper schrieb:

      Wenn du jetzt in einen Unterordner des NFS shares aufnimmst, gibt es eine Fehlermeldung wenn das NAS nicht gemoutet ist und die Aufnahme dürfte nicht in den flash gehen
      Vielen Dank! Das ist eine überraschend einfache Lösung und scheint tatsächlich zu funktionieren. Ich habe jetzt einige Tests gemacht. Statt im Hintergrund aufzunehmen, was normalerweise passieren würde, schaltet die Box jetzt wenn das NAS offline ist beim Beginn eines Timers einfach das Programm um, ohne etwas zu speichern. :thumbup:


      box8000_oatv schrieb:

      Im BIOS von meinem NAS Mainboard lässt sich folgendes einstellen.
      Da habe ich auch schon drüber nachgedacht, aber das würde wenig bringen. Aus dem ganz einfachen Grund, dass das NAS sehr langsam bootet. Würden beide exakt zur selben Zeit starten, wäre die Dreambox längst aufnahmebereit, während das NAS noch gemütlich seine Festplatten initialisiert. Darüber hinaus ist das mit dem manuellen Einschalten auch ein Stück weit Absicht, weil das NAS über eine USV gesichert ist. Bei Stromausfall stürzt das also nicht einfach ab, sondern wird im Akkubetrieb automatisch ordentlich heruntergefahren. Das ganze kann natürlich nur funktionieren, wenn auch genügend Akkuladung vorhanden ist, weshalb ich da vor dem Start ein Auge drauf habe, damit es nicht bei mehreren Ausfällen in kurzen zeitlichen Abständen doch zum Absturz kommt. Wahrscheinlich könnte ich das auch automatisieren, aber hatte bisher nicht das Gefühl, dass sich das lohnt, nur um hin und wieder einmal Knopf drücken zu sparen.
    • Adler313 schrieb:


      Vielen Dank! Das ist eine überraschend einfache Lösung und scheint tatsächlich zu funktionieren. Ich habe jetzt einige Tests gemacht. Statt im Hintergrund aufzunehmen, was normalerweise passieren würde, schaltet die Box jetzt wenn das NAS offline ist beim Beginn eines Timers einfach das Programm um, ohne etwas zu speichern. :thumbup:

      Ich formuliere es mal so: Der Standaufnahmepfad ist vermutlich nicht ohne Grund auf /media/hdd/movie gesetzt - und nicht auf /media/hdd.

      Default gibt es /media/hdd/movie nicht im Flash, d.h. sobald nichts nach /media/hdd gemountet ist geht die Aufnahme ins Leere. Das spielt vor allem bei USB Platten eine Rolle, die kann bald mal nicht angeschlossen sein

      Die meisten "Flash voll" Threats resultieren aus abenteuerlichen Festplatten und Netzwerkmounts, wie z.B. /media/FESTPLATTENNAME etc. Wenn der Aufnahmepfad dann auf den Mount Ordner geändert wurde, ist der Flash schnell mal voll - vor allem dann, wenn es sich beim Aufnahme Gerät um ein Wechselmedium oder einen gemounteten Netzwerk Share handelt.

      Mir ist in un gut 20 Jahren Dreambox vielleicht 1 oder 2 Mal eine Aufnahme im Flash gelandet - und dann war es jedes mal mein eigener (Konfigurations) Fehler ...
      Gruß Fred

      Die Dreambox ist tot, es lebe die Dreambox